Skurril: In Österreich mietete ein jetzt verurteilter Mann bewusst ein Grundstück neben einem Friedhof, um dort seine Cannabisplantage anzulegen. Ein Fehler, wie er jetzt dem Richter sagte. Verurteilt wurde er trotzdem.
Wegen einer illegalen Cannabis-Plantage direkt neben einem Friedhof hat ein Gericht in Wien drei Männer zu Haftstrafen verurteilt. Für Aufsehen in dem Prozess sorgte laut örtlichen Medien eine Aussage des Hauptangeklagten: Er soll sich darüber beklagt haben, dass auf dem Friedhof zu viel Trubel für sein illegales Geschäft geherrscht habe.
“Es gab jeden Tag Beerdigungen. Es waren sehr viele Leute dort. Deswegen habe ich das aufgegeben”, wird der 59-jährige Handwerker zitiert. Er habe sich bewusst für die Nähe zum Gottesacker entschieden. Weil er bald merkte, dass die erhoffte Ruhe aber ausbleibt, sei er auf er eine Ersatzplantage ausgewichen. Immerhin fast 340 blühende Cannabispflanzen konnten die Ermittler neben dem Friedhof noch sicherstellen. Der Plantagenbetreiber und seine beiden Helfer wurden zu Haftstrafen zwischen 15 Monaten und zwei Jahren verurteilt.
Nicht zum ersten Mal sorgt die Hanfpflanze diese Woche für Medieninteresse in Österreich. Hier dürfen Trafiken – so heißen Kioske in Österreich – seit Montag legales, also nicht berauschendes, Cannabis verkaufen. Ein Gericht hatte die Blüten zu Jahresbeginn dem Tabakmonopol zugerechnet. Hanf-Shops sehen sich aus dem Geschäft gedrängt und wollen das neue Monopol vor dem Verfassungsgerichtshof anfechten.