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“Bunt statt Braun”: 2.000 Menschen demonstrieren in Saarbrücken

Knapp 2.000 Menschen haben am Samstag vor der Bundestagswahl in Saarbrücken gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft demonstriert. Sowohl Polizei als auch Veranstalter sprachen von bis zu 2.000 Menschen, die dem Aufruf des Aktionsbündnisses „Bunt statt Braun“ und des DGB-Saar zu einer Kundgebung für Vielfalt und Demokratie vor der Saarbrücker Congresshalle gefolgt seien.

Der DGB-Landeschef für das Saarland, Timo Ahr, rief die Menschen bei der Kundgebung auf, zur Bundestagswahl zu gehen. „Morgen ist der Tag, an dem wir ein klares Zeichen setzen können und müssen. Nicht zu wählen heißt, den Feinden unserer Demokratie noch weiter die Tür zu öffnen“, sagte er. Es sei wichtig, gemeinsam für eine solidarische, gerechte und menschliche Gesellschaft zu kämpfen, in der alle Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung willkommen sind.

Der Beauftragte der Evangelischen Kirchen für das Saarland, Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann, betonte: „Die Welt schaut morgen auf Deutschland. Wir überlassen den Rechtspopulisten und Rechtsextremen mit Sicherheit nicht die Wahlfreiheit, die Demokratie abzuschaffen“. Er rief dazu auf, „demokratisch-bunt“ zu wählen. Zudem kritisierte Hofmann die Darstellung der Migration als angebliche Ursache aller Probleme. Deutschland brauche Migrantinnen und Migranten. Flüchtlingsschutz und die Integration hätten im Wahlkampf keine angemessene Rolle gespielt, ebenso wie Sicherungen gegen Kinder- und Altersarmut oder mehr Mittel für Freiwilligendienste und Erinnerungsarbeit.

Zum Bündnis „Bunt statt Braun Saarland“ gehören mehr als 100 Organisationen, darunter Gewerkschaften, evangelische und katholische Kirche, IHK und Handwerks- sowie Arbeitskammer, die Synagogengemeinde Saar oder das Historische Museum Saar. Es will nach eigenen Angaben rechtes Gedankengut, Rassismus, antidemokratische Parolen, Gewaltverherrlichung und Bagatellisierung der Nazizeit im Saarland nicht hinnehmen.