Bundesweite Aktionswoche – Alkoholkonsum schadet auch Dritten

Fast zwei Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholkrank. Der Konsum schadet auch Dritten: Familien, ungeborenen Kindern, den Kollegen oder Unbeteiligten im Straßenverkehr.

Experten warnen: Alkohol schädigt nicht nur die, die ihn trinken. Alkoholkonsum und Abhängigkeitserkrankungen wirken sich auch auf das soziale Umfeld und die Gesellschaft insgesamt aus. Unter der zentralen Fragestellung “Wem schadet dein Drink?” beginnt am Samstag die bundesweite “Aktionswoche Alkohol 2024”. Eine Woche lang weisen Mediziner und Suchtexperten mit hunderten Veranstaltungen auf Risiken hin und regen dazu an, den eigenen Alkoholkonsum zu überdenken. Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) konsumieren in Deutschland rund acht Millionen Menschen riskant Alkohol. Fast zwei Millionen Menschen seien alkoholkrank.

In einem Positionspapier sprechen sich die Organisatoren der Aktionswoche, darunter auch die Bundesärztekammer und weitere medizinische Organisationen, für eine spürbare Anhebung der Alkoholpreise, eine Einschränkung der Verfügbarkeit alkoholischer Getränke sowie die Regulierung von Alkohol-Werbung und -Sponsoring aus.

“Alkohol zu trinken ist in unserer Gesellschaft ein sozial akzeptiertes Verhalten. Gesundheitliche und soziale Folgen, die sich daraus ergeben, werden aber kaum als Risiko für sich selbst oder als Problem für andere wahrgenommen”, heißt es in dem Papier. Dabei gerate viel zu oft in Vergessenheit, dass Alkoholkonsum sich auch auf Angehörige, (ungeborene) Kinder, den Freundeskreis, das Arbeitsumfeld oder Unbeteiligte im Straßenverkehr auswirke. “Die gesamte Gesellschaft muss die enormen volkswirtschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums mittragen.”

“Deshalb sollten wir als Erwachsene für Kinder und Jugendliche beispielgebende und richtungsweisende Vorbilder sein”, sagte DHS-Geschäftsführerin Christina Rummel. Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, erklärte, der Konsum von Alkohol werde zu wenig kritisch hinterfragt. “Denn jeder Schluck ist gesundheitsschädlich und das müssen wir auch genauso benennen.”