Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands lobt Bremer Polizei

Der Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) hat die Bremer Polizei für ihr konsequentes Einschreiten gegen Hasskriminalität gelobt. Am 4. und am 13. April seien in der Hansestadt afghanische Transfrauen angegriffen worden, teilte Jörg Hutter vom Bundesvorstand am Freitag in Berlin mit. Beide Male hätten Polizeikräfte die Gewalttäter schnell ermittelt und festgenommen. „Wir danken der Bremer Polizei für ihre hervorragende Arbeit im Kampf gegen feindliche Hasskriminalität.“

Der LSVD fordere seit langem, dass die Polizeibehörden konsequenter gegen Hasskriminalität gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche sowie weitere queere Menschen vorgehen. Rund 13 Prozent der in Deutschland von der EU-Grundrechteagentur befragten Betroffenen hätten 2020 angegeben, in den vergangenen fünf Jahren angegriffen worden zu sein, weil sie queer sind. Oft hätten die Opfer auf eine Anzeige verzichtet, weil sie den Behörden misstrauten.

In vielen Fälle registrierten die Behörden die Taten nicht richtig als politisch motivierte Hasskriminalität, sondern nur als Allgemeinkriminalität. Auch fehlendes Wissen oder Sensibilität führe bei der Polizei manchmal dazu, dass sie diese Taten nicht richtig erfasst werden. „Jetzt hat die Bremer Polizei jedoch gezeigt: Es geht auch anders“, unterstrich Hutter.

Dennoch sei es gesamtgesellschaftlich noch ein weiter Weg, bis Hasskriminalität gegen queere Menschen in ganz Deutschland geächtet sei, sagte Hutter. Die Empfehlungen des Arbeitskreises der Innenministerien gegen Hasskriminalität vom Juni 2023 müssten zeitnah weiterentwickelt und umgesetzt werden. Dazu gehörten vor allem finanzielle Mittel für die Fort- und Weiterbildung der Beamtinnen und Beamten.