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Bundesverband Rehabilitation: Krankenhausreform gefährdet Frühreha

Nach Ansicht des BDH Bundesverbands Rehabilitation gefährdet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbachs Entwurf zur Krankenhausreform die neurologische Frührehabilitation und Schlaganfallversorgung. Damit stehe das 30 Jahre lang bewährte Phasenmodell der Neuro-Reha vor dem Aus, teilte der BDH am Montag in Waldkirch (Kreis Emmendingen) mit. Neurologische Rehabilitation, vor allem die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation, helfe nachweislich dabei, Funktionen wiederherzustellen und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.

Der Gesetzesentwurf gefährde diese Einrichtungen, indem er für die Versorgung die Verknüpfung mit Intensivmedizin vorschreibe. Viele Kliniken, die neurologische Frühreha anbieten, hätten jedoch keine eigene Intensivstation. Sie kooperierten stattdessen mit Akutkrankenhäusern, das funktioniere seit Jahrzehnten gut. Aber die Reform verlange, dass Intensivmedizin direkt vor Ort verfügbar sein müsse. Dies würde nach BDH-Berechnungen etwa 40 Prozent der Betten der neurologischen Frührehabilitation in Deutschland gefährden. Selbst Fachkliniken mit eigener Intensivstation seien bedroht. Ihre längeren Behandlungszeiten passten nicht ins Schema der Reform. So stünden auch sie vor dem Aus.

Der BDH fordert, Fachkliniken nicht zwingend eine eigene Intensivstation vorzuschreiben, sondern die Kooperation mit anderen Krankenhäusern zu erlauben. (0908/29.04.2024)