Bundesinnenministerium lädt Islamverbände ein
Nach umstrittenen Äußerungen deutscher Islamverbände zum Hamas-Terror gegen Israel lädt das Bundesinnenministerium mehrere muslimische Organisationen zum Dialog ein. Das berichtet die „Bild“-Zeitung (Dienstag). Ein Sprecher des Ministeriums sagte dazu, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) selbst an dem Termin nicht teilnehmen werde.
Es wurden „Repräsentanten von muslimischen Verbänden, die Mitglieder der Deutschen Islamkonferenz sind“, eingeladen, hieß es. „Mit den Verbänden soll darüber gesprochen werden, wie wir auch in diesen Zeiten das friedliche Zusammenleben in Deutschland auf dem Boden unserer verfassungsrechtlichen Ordnung verantwortlich gestalten können“, sagte der Sprecher der Zeitung. „Für uns ist klar, dass jede Solidarisierung und Unterstützung des Terrors der Hamas aus Deutschland unterbunden werden muss.“
Die deutschen Islam-Verbände stehen seit Tagen in der Kritik, weil mehrere große Organisationen die Ermordung von mehr als 1.300 Israelis durch Hamas-Terroristen nicht als Terror verurteilten. Kritik am Termin im Innenministerium kommt von Volker Beck, dem Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Er bemängelte, dass das „Geheimtreffen nur mit den Verbänden“ ausgerechnet jene Stimmen unter den Muslimen bevorzuge, „die problematische Positionen eingenommen haben“. Beck forderte in der „Bild“: „Die islamischen Organisationen müssen ihre Verantwortung für die Stimmung in diesem Land wahrnehmen und der Israelhetze und dem Antisemitismus unmissverständlich entgegentreten.“ Er verlangte eine Sondersitzung der Deutschen Islamkonferenz, der auch er angehört.