Bundesarchiv macht militärische NS-Akten online zugänglich

Wegen großer Nachfrage will das Bundesarchiv militärische Akten aus der NS-Zeit für Interessierte schnell online zur Verfügung stellen. Man wolle damit helfen, Familienschicksale besser aufzuklären.

Das Bundesarchiv in Berlin will mehr NS-Akten digitalisieren
Das Bundesarchiv in Berlin will mehr NS-Akten digitalisierenImago / bonn-sequenz

Das Bundesarchiv will weitere Bestände mit militärischen Akten aus der NS-Zeit für Interessierte und wissenschaftlich Forschende online zur Verfügung stellen. „Indem wir wichtige Unterlagen aus der NS-Zeit schneller digital nutzbar machen, tragen wir zur immer wieder dringend notwendigen Aufklärung über diese finstersten Jahre der deutschen Geschichte bei“, erklärte Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann in Berlin. Man wolle damit auch Angehörigen helfen, das Schicksal ihrer Familien besser aufzuklären.

Zu den für die Digitalisierung vorgesehenen Beständen gehören den Angaben zufolge Unterlagen der Wehrkreiskommandos, die Divisionsbestände der Wehrmacht sowie Luftbilder. Auch etwa 10.000 Lagekarten des Zweiten Weltkriegs aus dem Generalstab des Heeres seien darunter.

Bundesarchiv: Jährlich etwa 42.000 private Anfragen

Aus dem Bereich des militärischen Nachrichtendienstes sowie aus Nachlässen aus dem militärischen Widerstand seien bereits zahlreiche Akten und Unterlagen digital verfügbar, teilte das Bundesarchiv mit. Weitere Digitalisierungen seien unter anderem für die Bestände der Reichskanzlei und des Reichssicherheitshauptamtes geplant.

Nach Angaben des Bundesarchivs gingen jährlich etwa 42.000 private Anfragen ein, die sich mit der Aufklärung der Familiengeschichte befassen wollten. In den kommenden vier Jahren soll der Bestand der digitalisierten Seiten auf 100 Millionen wachsen. Der Bundestag unterstützt den Angaben zufolge das Digitalisierungsprojekt mit 13,5 Millionen Euro.