BUND sieht Seen in Brandenburg akut gefährdet

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sieht die Brandenburger Seen akut bedroht. Ursache seien die Landnutzung und zurückgehende Grundwasserstände, heißt es in dem am Montag in Potsdam vorgestellten Seenreport des BUND-Landesverbandes Brandenburg. Viele Seen in Brandenburg seien abhängig vom Grundwasser. Durch den Klimawandel stehe aber insgesamt weniger Wasser für die Grundwasserneubildung zur Verfügung.

In dem Report wurde beispielhaft der Zustand von 17 Seen untersucht. Der stellvertretende Landesvorsitzende des BUND Brandenburg, Thomas Volpers, warnte vor einem drohenden Totalverlust der Brandenburger Seen, sollte es zu einer Überschreitung der 1,5 Grad-Grenze kommen.

Der Landesregierung warf er vor, bei der Klimaanpassung nicht voranzukommen. Entscheidende Gesetze für die Klimaanpassung wie das Wald- und Wassergesetz seien nicht angegangen worden. Wichtige Programme wie der Moorschutz würden von Lobbyverbänden wie dem Bauernverband attackiert. Zudem werde Landschaft weiterhin versiegelt. Geradezu fahrlässig gehe die Landesregierung mit der Braunkohle-Nachsorge um.

Als ein Beispiel für fehlgeleitete regionale Entwicklungen führt der Report den Fresdorfer See bei Michendorf (Landkreis Potsdam-Mittelmark) auf, der seit 2020 ausgetrocknet ist. Nährstoffeintrag, unterbliebene Entschlammung und Wasserverbrauch der Landwirtschaft hätten letztendlich zum Ende des Sees geführt. Ein Positiv-Beispiel sei der Kuhzer See in der Uckermark, der heute Teil eines Naturschutzgebietes ist. In Brandenburg gibt es etwa 3.000 Seen und rund 33.000 Kilometer Fließgewässer.