Bund Naturschutz sieht Skilager als nicht mehr zeitgemäß an

Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) hält die von Schulen im Freistaat veranstalteten Skilager und Skikurse in Zeiten der Klimakrise in der jetzigen Form für nicht mehr zeitgemäß. Zudem hätten sich die Kosten dafür infolge der Inflation fast verdoppelt, was viele Familien vor Probleme stelle, heißt es in einer am Dienstag in München veröffentlichten Mitteilung. Der BN fordert daher das Kultusministerium auf, das Angebot durch Wintererlebniswochen zu erweitern.

Schülerinnen und Schülern könne auf diese Weise eine Vielzahl von Naturerlebnissen aufgezeigt werden, heißt es. So sollte Orten mit entsprechend nachhaltiger Infrastruktur bezüglich Verkehr-, Lift- und Unterkunft der Vorrang gegeben werden. Die Bergsteigerdörfer böten hierfür idealen Voraussetzungen. In einem Gesamtangebot aus Wintersport und nachhaltigen Naturerlebnissen sieht der BN nach eigenen Angaben ein tragfähiges zukunftsorientiertes Lernkonzept.

Laut BN führen derzeit etwa 20 Prozent der Schulen in Bayern Schulskikurse oder Skilager durch. Angesicht von zuletzt zwölf zu warmen Wintern hintereinander sei dies nicht mehr passend. Der BN-Vorsitzende Richard Mergner erklärt: „Aufgrund der Klimakrise werden inzwischen fast überall Schneekanonen benötigt, um einen Skibetrieb zu ermöglichen. Schneekanonen verursachen umfangreiche Baumaßnahmen am Berg sowie einen erheblichen Energiebedarf, ihr Einsatz widerspricht fundamental dem Prinzip der Nachhaltigkeit, das für die Schulen inzwischen ein wichtiges Unterrichtsprinzip darstellt.“

Axel Doering, Sprecher des BN-Landesarbeitskreise Alpen und Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen, sagte, Alpinskifahren sei kein Breitensport mehr. Aufgrund der Klimakrise gebe es insbesondere in Bayern immer weniger Skigebiete und diese würden immer teurer. Die oftmals weite Anreise sei zudem der Hauptverursacher der CO2-Emissionen beim Skifahren. Der BN verwies auf das Angebot der Umweltstationen. Eine Liste mit diesen fänden interessierte Lehrkräfte und Eltern unter www.umweltbildung.bayern.de.