Der Bund Naturschutz (BN) in Bayern fordert einen nachhaltigeren und konsequenteren Schutz der Böden in Bayern. Die größte Artenvielfalt finde sich unter der Erde: Rund ein Drittel aller bekannten Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen lebten dort, teilte der BN mit Blick auf den Tag des Artenschutzes an diesem Sonntag (3. März) in München mit. Dieser Artenreichtum sei vor allem durch intensive Landwirtschaft mit hohem Pestizid- und Mineraldüngereinsatz bedroht oder mancherorts sogar schon verschwunden.
Der Artenreichtum im Boden ist laut BN-Landesbeauftragten Martin Geilhufe „das Fundament des Lebens“. Wenn dort die Vielfalt schwinde, könnten Nahrungsketten abbrechen. „Ohne Bakterien, Regenwürmer und Insekten verschwinden auch Vögel und Säugetiere“, erläuterte der Experte. Das Ökosystem sei vor allem wegen der Industrialisierung der Landwirtschaft in Schieflage geraten, mit Folgen auch für den Menschen, betonte Geilhufe. Er forderte mehr Ökolandbau auf den 3,1 Millionen Hektar Ackerfläche im Freistaat.
Die bayerische Staatsregierung habe sich selbst zum Ziel gesetzt, den Anteil der ökologischen Landwirtschaft im Freistaat auf 30 Prozent im Jahr 2030 auszubauen. Davon sei man mit dem momentanen Wert von 13,4 Prozent meilenweit entfernt. Jährlich müssten dazu ab sofort 60.000 Hektar konventionelle Ackerfläche in Bio umgewandelt werden. Auch das selbstgesteckte Ziel der Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2028 werde man krachend verfehlen – zu diesem Thema gebe es „nicht einmal valide Daten“. (00/0714/29.02.2024)