BUND kritisiert „Intransparenz“ bei der Endlagersuche

Die Umweltorganisation BUND bemängelt „Intransparenz“ bei der Suche nach einem Endlager für den hochradioaktiven Atommüll. Laut der zuständigen Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) werde sich die Festlegung auf wenige geeignete Standorte um weitere vier Jahre bis 2027 hinziehen, erklärte der niedersächsische BUND-Landesverband am Donnerstag in Hannover. Damit werde die Öffentlichkeit noch sehr lange in Unwissenheit gehalten, welche Standorte in Betracht kämen.

Dabei deuteten die Aussagen mehrerer Wissenschaftler seit Jahren darauf hin, dass eine präzisiere Eingrenzung schon jetzt möglich sei. 2020 hatte die BGE in einem Zwischenbericht 90 sogenannte Teilgebiete ausgewiesen, die als Endlagerstandorte grundsätzlich infrage kommen. Sie machen mehr als die Hälfte der Fläche in Deutschland aus.

„Eine wissenschaftsbasierte Eingrenzung möglicher Standorte muss oberste Priorität haben, die zugrunde gelegten Kriterien müssen bekannt sein“, sagte die BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner. Die BGE hätte seit 2020 den Zwischenbericht kontinuierlich fortschreiben und öffentlich weitere Gebietsausschlüsse vorlegen und diskutieren müssen. Das sei nicht erfolgt. Stattdessen werde durch zurückgehaltene Informationen Beteiligung unterlaufen und damit das Vertrauen in das Verfahren gefährdet. „Wir fordern die BGE auf, ab sofort und kontinuierlich Gebietsausschlüsse mit der Öffentlichkeit zu diskutieren und eine aktualisierte Endlagerkarte vorzulegen“, sagte Gerstner weiter.

In Niedersachsen befänden sich mehr als die Hälfte der 90 ausgewiesenen Teilgebiete, 87 Prozent der Landesfläche seien noch Teil des Suchprozesses: „Das Land ist damit, bei der Suche nach einem Standort für hochradioaktiven Atommülllager, das am stärksten betroffene Bundesland.“