Das vor einem Jahr gestartete Schlangenmonitoring im Harz unter Mithilfe der Bevölkerung verläuft aus Sicht der Nationalparkverwaltung erfolgreich und soll deshalb fortgesetzt werden. Die Resonanz auf die „Citizen Science“ genannte Beobachtungs-Methode sei „wirklich positiv“, sagte am Freitag der Gewässerökologe Fabian Schwarz vom Nationalpark Harz. Die insgesamt 136 Meldungen zwischen März und November 2024 seien ein „Vielfaches von dem, was ich zu Beginn des Projekts erwartet hatte“.
59 Prozent der eingegangenen Schlangen-Meldungen hätten eine ausreichend gute Datenqualität gehabt, so dass die Beobachtungen in die Artdatenbank des Nationalparks aufgenommen werden konnten, berichtete Schwarz. Voraussetzung dafür war, dass ein Foto zur Art-Identifikation vorlag und der Fundort und das Datum der Beobachtung konkret benannt werden konnten.
Als besonders bedeutsam bezeichnete Schwarz 16 gesicherte Nachweise der Kreuzotter für das Jahr 2024, die sich auf zwei bereits bekannte Vorkommen im Harz erstreckten. Nachweise zu bislang unbekannten Kreuzottervorkommen seien hingegen nicht unter den Meldungen gewesen. Dennoch sehe die Nationalparkverwaltung in der vergleichsweise großen Anzahl der Kreuzotterbeobachtungen einen Hoffnungsschimmer für den Fortbestand der bedrohten Schlangenart.
Auch in diesem Jahr ruft die Nationalparkverwaltung dazu auf, Schlangen-Beobachtungen per E-Mail an fabian.schwarz@npharz.de oder telefonisch unter 03943/2628227 zu melden. Ein mitgeschicktes Foto des Tieres helfe bei der zweifelsfreien Bestimmung und vergrößere zusammen mit konkreten Ortsangaben und dem Datum den Wert der Meldung. Auch Nachweise anderer Reptilienarten seien für die Arbeit im Nationalpark wertvoll und könnten nach dem gleichen Prinzip übermittelt werden.