Buddenbookhaus erwirbt von Klaus Mann geschriebene Kriegs-Flugblätter

Das Lübecker Buddenbrookhaus hat bei einer Auktion acht Flugblätter aus der Feder des Schriftstellers Klaus Mann (1906-1949) im Dienst der US-Army erworben. Mit den Flugblättern aus dem Jahr 1944 sollten deutsche Soldaten zur Aufgabe bewegt werden, wie die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck am Donnerstag mitteilte. Die Blätter könnten auf Wunsch im Archiv eingesehen werden.

Klaus Mann emigrierte 1938 in die Vereinigten Staaten von Amerika. 1943 nahm er als Exilant die US-Staatsbürgerschaft an. Am 14. Dezember 1942 wurde er den Angaben nach in die US-Army aufgenommen. Er nahm am Feldzug der alliierten Streitkräfte teil, die von Süden kommend die deutschen Truppen aus Italien zurückdrängten. Am 13. Februar 1944 landete er in Syrakus auf Sizilien, kam dann über Neapel ins Kampfgebiet in der Nähe von Monte Cassino. Dort entschieden seine Vorgesetzten, ihn in der psychologischen Kriegsführung einzusetzen.

In den Flugblatt-Texten habe Mann deutlich zu machen versucht, dass der Krieg längst entschieden sei und die deutschen Soldaten auf verlorenem Posten stünden. Für die Botschaften auf den Blättern habe er Verhöre mit deutschen Kriegsgefangenen geführt und diese in ausführlichen Protokollen ausgewertet, hieß es. Flugzeuge hätten die Blätter über den deutschen Truppen abgeworfen bzw. die Blätter seien dorthin mit Granaten verschossen worden.