Buchvorstellung: Helfer und Trittbrettfahrer in Mittelfranken

„Täter, Helfer, Trittbrettfahrer: NS-Belastete in Mittelfranken“ ist der Titel einer Publikation, die am Donnerstag, 22. Februar (19 Uhr), von der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg vorgestellt wird. Sie ist Teil einer Reihe von zwanzig regionalen Bänden zum bisherigen Wissen über den lokalen Nationalsozialismus in Süddeutschland, teilte die Akademie CPH mit.

Die regionale NS-Vergangenheit dürfe weder schöngeredet noch totgeschwiegen werden, heißt es in der Mitteilung. Gerade in Zeiten, in denen Fakten immer häufiger angezweifelt würden, komme es darauf an, „hart an der Sache, kontextbezogen und nachvollziehbar insbesondere in den Archiven nachzuforschen“. In den Veröffentlichungen werde sichtbar, dass NS-Belastete, die die Akzeptanz des Unrechtregimes gerade als Helfershelfer und Trittbrettfahrer aus der zweiten und dritten Reihe unterstützten, das NS-Regime gestärkt und stabilisiert hätten.

Band 15 der Reihe widmet sich den NS-Belasteten aus Mittelfranken und Eichstätt: Das Wirken von Willy Liebel, Nürnbergs Bürgermeister in der NS-Zeit, Ernst Hiemer, Chefredakteur des „Stürmers“ und Kinderbuchautor, Benno Martin, Polizeipräsident von Nürnberg, Fürth und 26 weiteren Personen werde darin beschrieben. Herausgeber des Bands, der im Kugelberg Verlag erschienen ist, ist der Diplom-Sozialwissenschaftler Wolfgang Proske. Beiträge haben unter anderem Pascal Metzger vom Verein „Geschichte für Alle“, Eckart Dietzfelbinger, früherer Mitarbeiter des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, der Historiker Thomas Greif, Leiter des Diakoniemuseums in Rummelsberg oder die Leiterin des Stadtarchivs in Lauf an der Pegnitz, Ina Schönwald. (00/500/13.02.2024)