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Buchenwald zeigt Hinterlassenschaften von Häftlingen

Die Arolsen Archives zeigen ab Freitag in der Gedenkstätte Buchenwald eine Ausstellung über persönliche Gegenstände von KZ-Häftlingen. Im Mittelpunkt stehe der letzte Besitz von KZ-Inhaftierten und die Frage, wie es heute noch gelinge, diese sogenannten Effekten an Familien der Opfer zurückzugeben, teilte die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora am Donnerstag mit. Zu sehen sei die Schau in einem Übersee-Container in der Nähe der Gästeinformation auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers.

„Effekten“ sind der Definition nach persönliche Gegenstände, die Häftlingen bei ihrer Ankunft in den Konzentrationslagern von den Nationalsozialisten abgenommen wurden. Oft seien es Eheringe, Uhren, Füller oder Brieftaschen mit Fotos gewesen, hieß es. Die Ausstellung „#StolenMemory“ bilde einen wichtigen Bestandteil einer Kampagne der Arolsen Archives zur Rückgabe dieser persönlichen Gegenstände an die Angehörigen.

Mehr als 1.000 Familien konnten demnach seit dem Start der Kampagne 2016 bereits gefunden werden. Die Ausstellung zeige Bilder solcher „Effekten“ und erzähle vom Schicksal von zehn NS-Verfolgten. Die Arolsen Archives gelten als das größte Archiv über Opfer und Überlebende des Nationalsozialismus.

Der Direktor der Stiftung Gedenkstätten, Jens-Christian Wagner, wies darauf hin, dass selbst Bauten wie die Effektenkammer als immerhin größtes Gebäude des KZ Buchenwald, zunächst abstrakt blieben. Sie sagten wenig aus über die Schicksale, die mit ihnen verbunden seien. Doch die persönliche Habe der Häftlinge sei in der Lage, etwas von den Menschen zu erzählen.