BSH: Unterwasserlärm in der Nordsee reduzieren

In der Nordsee soll es leiser werden. Wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Mittwoch mitteilte, haben die Nordseeanrainerstaaten erstmals gemeinsam den Unterwasserlärm an 19 Stationen gemessen und analysiert. Die Ergebnisse wurden in einer internationalen Studie unter der Leitung des BSH veröffentlicht. Die Autorinnen und Autoren schafften damit eine Referenz für zukünftige Messungen und Bewertungen, hieß es. So könnten effektive Maßnahmen entwickelt werden, um den Unterwasserlärm in der Nordsee zu verringern. Die Nordsee ist laut BSH eines der am stärksten befahrenen Seegebiete und wird zunehmend für die Energiegewinnung genutzt.

Der entstehende Unterwasserlärm könne das Leben im Meer beeinträchtigen. Die Autorinnen und Autoren der Studie hätten den Unterwasserlärm an den Stationen charakterisiert, miteinander verglichen und herausgefunden, dass die räumlichen Unterschiede weitaus größer sind als die zeitlichen Unterschiede. Am lautesten sei es in der Nähe von Schifffahrtsrouten, wie im Ärmelkanal und in der südlichen Nordsee. Am leisesten sei es in tieferen Bereichen der nördlichen Nordsee mit weniger Schiffsverkehr, wie vor Schottland und Norwegen, hieß es. Neben dem Verkehrsaufkommen und der Wassertiefe spielten auch Wind- und Strömungsverhältnisse eine Rolle.

„Noch nie zuvor wurde der Unterwasserlärm in der gesamten Nordsee so lange und standardisiert erfasst“, sagte BSH-Präsident Helge Heegewaldt. „So können wir die Belastungen insgesamt bewerten und gemeinsam daran arbeiten, dass die Nordsee leiser wird.“