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Brustkrebs-Screening verringert Sterblichkeit deutlich

Seit 20 Jahren gibt es das Mammographie-Screening-Programm für Frauen von 50 bis 69 Jahren. Diese Röntgenuntersuchung, so das Ergebnis einer aktuellen Studie, verringert die Brustkrebssterblichkeit deutlich.

Das Röntgenscreening der weiblichen Brust, die sogenannte Mammographie, hat die Brustkrebssterblichkeit in den vergangenen 20 Jahren deutlich verringert. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch vorgestellte Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz. Unter den am Screening-Programm teilnehmenden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren gingen die Brustkrebs-Todesfälle bei einer frühzeitigen Diagnose demnach zwischen 20 und 30 Prozent zurück.

“Teilnehmerinnen des Programms können sich darauf verlassen, dass der Nutzen der Untersuchung größer ist als das Risiko – insbesondere weil der Strahlenschutz in der Medizin in Deutschland auf einem sehr hohem Niveau ist”, kommentierte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Für die Untersuchung wurden Daten aus den Jahren 2009 bis 2018 ausgewertet. Sie wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz koordiniert und von der Universität Münster federführend durchgeführt. Zuvor hatten auch schon internationale Studien den Nutzen von Screenings festgestellt. Die Studienautoren führen aber zugleich an, dass durch bessere Therapien die Brustkrebssterblichkeit insgesamt seit den 1990er Jahren zurückgegangen ist.

Das Mammographie-Screening-Programm ist den Angaben zufolge das erste systematische Krebsfrüherkennungsprogramm nach europäischen Qualitätsstandards in Deutschland und gilt als das größte in Europa. Für Frauen von 50 bis 69 Jahren wurde es ab 2005 schrittweise eingeführt. Seit 2009 steht es flächendeckend zur Verfügung. Im Juli 2024 wurde das Screening-Programm auf Frauen bis 75 Jahre ausgeweitet. Frauen von 50 bis 75 Jahren erhalten damit alle zwei Jahre eine schriftliche Einladung. Die Teilnahme ist freiwillig. Etwa die Hälfte der Angeschriebenen nimmt die Einladung an.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jede achte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Für 18.500 Frauen pro Jahr endet die Erkrankung tödlich.