Webbrowser wie Google oder Safari sind Tore ins Internet: Wie sie sich verändern, wenn Künstlerinnen und Künstler sie gestalten, zeigt die Ausstellung „Choose Your Filter!“ im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) ab Samstag. Seit den 1990er Jahren hätten Künstler „wild und spielerisch“ neue Zugänge ins World Wide Web geschaffen, sagte Professorin Inge Hinterwaldner von der Universität Karlsruhe am Freitag vor Journalisten. Die gemeinsam mit Daniela Hönigsberg und Laura C. Schmidt kuratierte Schau ist bis 24. August zu sehen.
Ausgehend von einem Forschungsprojekt des Instituts für Kunst- und Baugeschichte am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) würden 30 Jahre Browserkunst gezeigt. 1991 sei das Internet durch die Veröffentlichung der ersten Webseite für die breitere Öffentlichkeit zugänglich geworden. Die Ausstellung zeige, dass das Internet, je nach Konzept, Aufgabe und technischer Raffinesse, unterschiedliche Gesichter haben könne.
Während es bei kommerziellen Browsern um Kriterien wie Nutzerfreundlichkeit, Effizienz, hohe Geschwindigkeit oder Multifunktionalität gehe, hätten Künstlerinnen und Künstler unkonventionelle Ansätze entwickelt, so Hinterwaldner. Diese wirkten heute oft exotisch. Ihre Browser hätten etwa Möglichkeiten im Geschichtenerzählen, Komponieren von Musik, Betrachten von Webstrukturen, Sonifizieren von Hintergrundaktivitäten, also die Darstellung von Daten in Klängen, oder malerische Funktionen geschaffen. (0242/31.01.2025)