„Brot für die Welt“ dringt auf gerechte Weltwirtschaft

„Brot für die Welt“ mahnt konkrete Vorschläge zur gerechteren Gestaltung der Weltwirtschaft an. „Seit über 20 Jahren fordern Entwicklungsländer, dass ihre Interessen stärker von den Industriestaaten berücksichtigt werden. Das gilt besonders für den Marktzugang und Marktschutz im Agrarsektor“, sagte Francisco Marí, Referent für Agrarhandel und Meerespolitik bei „Brot für die Welt“ am Sonntag zu einer am Montag beginnenden Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Abu Dhabi. Stattdessen schützten die EU und die USA ihre eigenen Märkte mit Subventionen.

„Andersherum sollen afrikanische Staaten ihre Märkte offenhalten – etwa für Agrarüberschüsse aus der EU. Diese Doppelzüngigkeit muss beendet werden“, forderte Marí für die von der evangelischen Kirche getragene Hilfsorganisation.

Um neue Wirtschaftszweige besser aufbauen zu können, sollte es Entwicklungsländern nach Ansicht von „Brot für die Welt“ erlaubt werden, umfangreicher als bisher industriepolitische Maßnahmen wie die Einführung von Industriezöllen und Exportsteuern zu ergreifen. Die EU wiederum müsse ihre Märkte für Exporte aus Entwicklungsländern offenhalten. Die WTO-Ministerkonferenz berät von Montag bis Donnerstag in den Vereinigten Arabischen Emiraten.