Brötchentüten setzen Zeichen gegen häusliche Gewalt
Ein Bremerhavener Bündnis will zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am kommenden Montag (25. November) mit Aufdrucken auf Brötchentüten ein Zeichen gegen häusliche Gewalt setzen. Insgesamt sollen rund 50.000 Brötchentüten an die Kundinnen und Kunden der Stadtbäckerei Engelbrecht verteilt werden, wie der Bremerhavener Magistrat am Donnerstag mitteilte.
Auf den Tüten stehen die Botschaft „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ sowie Kontaktdaten regionaler Beratungsstellen und des bundesweiten Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“, wie es hieß. An der Aktion beteiligen sich den Angaben zufolge neben der Stadtbäckerei die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF), der Magistrat sowie der Präventionsrat und die Ortspolizeibehörde in Bremerhaven. Gemeinsam wolle man die Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema sensibilisieren.
Mit Blick auf die Gewalt an Frauen steigen die Zahlen bundesweit genauso wie in Bremen und Bremerhaven an. So wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik im Berichtsfeld der Partnerschaftsgewalt 2023 im Land Bremen 2.611 Fälle erfasst. Damit kam es zu einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr (1.925 Fälle) um rund 36 Prozent.
Die hohen Fallzahlen im vergangenen Jahr erklären sich nach Angaben der Innenbehörde damit, dass ein erhöhter Personaleinsatz 2023 dazu geführt hat, dass mehr Fälle abschließend bearbeitet werden konnten. 2023 seien außerdem 189 Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung oder Übergriffen registriert worden. Das sei ein Anstieg von einem Prozent zum Jahr 2022 (187 Fälle).
Zudem habe es zwischen 2019 und 2023 im Land Bremen neun Tötungsdelikte an Frauen gegeben. Diese sogenannten Femizide sowie acht versuchte Tötungsdelikte seien von Partnern oder Ex-Partnern begangen worden. Allgemein wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.