Bremische Kirche muss Ausgaben massiv kürzen

Vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen und einer damit zusammenhängenden abnehmenden Finanzkraft muss die Bremische Evangelische Kirche in den nächsten Jahren ihre Ausgaben drastisch kürzen. Bis 2030 müssten 30 Prozent gestrichen werden, sagte der leitende Bremer Theologe Bernd Kuschnerus am Mittwoch vor dem Parlament der Kirche. Das gilt den Angaben zufolge bezogen auf den Haushalt von 2019.

Um den Kürzungsprozess zu begleiten, wurde in der Kirche eine Koordinierungsgruppe gebildet. Sie empfehle unter anderem „den Mut zu haben, Dinge zu lassen“, berichtete Kuschnerus. Gleichzeitig solle die sozialdiakonische Arbeit gestärkt werden. Auch der Schatzmeister der Kirche, Oliver Gampper, sagte, es gehe in Zukunft darum, Schwerpunkte zu bilden.

Die bremische Kirche finanziert sich eigenen Angaben zufolge größtenteils aus Steuereinnahmen, die aber rückläufig sind. So sind im Haushalt für das laufende Jahr Kirchensteuern von netto 50,9 Millionen Euro veranschlagt, etwa drei Prozent weniger als noch 2022. Zum Stichtag 1. Januar 2024 hat die Kirche Kuschnerus zufolge fast 7.000 Mitglieder verloren. Davon waren 3.703 Menschen ausgetreten, 3.181 waren gestorben. Aktuell hat die Kirche etwa 157.000 Mitglieder in 52 Gemeinden.