Bremer Verein für Innere Mission feiert 175. Geburtstag

Der diakonische Verein für Innere Mission in Bremen feiert am 4. Februar seinen 175. Geburtstag mit einem Festgottesdienst in der Kirche Unser Lieben Frauen. Gefeiert werden solle der Mut der Menschen, „die vor 175 Jahren beschlossen, sich aktiv gegen Not und Elend einzusetzen“, sagte Vorstandssprecher Thomas Röhr am Montag.

Im Jubiläumsjahr soll laut Röhr auf die bewegte Geschichte der sozialen Institution in der Stadt zurückgeschaut werden. Außerdem sollen die Menschen gewürdigt werden, die sich als Mitarbeitende und Ehrenamtliche der Nächstenliebe auch heute noch verpflichtet fühlen. „Ohne die Innere Mission würde soziale Verantwortung in Bremen spürbar fehlen“, sagte er.

Der Verein für Innere Mission in Bremen wurde den Angaben zufolge am 4. Februar 1849 gegründet, nachdem der Hamburger Theologe Johann Hinrich Wichern zuvor am 21. Januar in der Bremer Gelehrtenschule eine Brandrede zur sozialen Situation in Bremen gehalten hatte. Besonders in der Neustadt herrschten damals katastrophale Wohn- und Lebenszustände im Zuge der Industrialisierung. Wichern habe Hunger und Elend der Bevölkerung in seiner Rede eindringlich beschreiben und seine Zuhörerinnen und Zuhörer zur „Liebestätigkeit“ aufgerufen, um Hunger und Not mit aktiver christlicher Nächstenliebe zu begegnen. Mit seiner Rede habe er beim Bremer Bürgertum eine Welle ausgelöst, die bis heute Wirkung zeige.

Seitdem engagiere sich der Verein gegen soziale Missstände, hieß es. Mehr als 670 Mitarbeitende seien im Verbund der Inneren Mission mit den gemeinnützigen Tochtergesellschaften mission:lebenshaus und mission:ambulant beschäftigt und setzten sich für Menschen in besonderen Lebenssituationen ein. Der Verein sei in den Bereichen Wohnungslosenhilfe, Psychosoziale Hilfe, Beratung, Beschäftigung, Flucht und Migration sowie in der Kinder- und Jugendhilfe aktiv. Mit den Tochtergesellschaften engagiert sich die Innere Mission außerdem in stationären Hospizen und in der ambulanten Pflege. Der Verein agiere unter dem Dach der Diakonie Bremen und sei der drittgrößte diakonischer Träger in der Stadt Bremen.