Bremer Seemannsmission feiert 170. Jubiläum
Die Bremer Seemannsmission feiert an diesem Sonnabend (14. September) einen Festgottesdienst zu ihrem 170-jährigen Bestehen. Ihren Ursprung habe die Mission im Jahre 1854, als der Bremer Reeder und Kaufmann Friedrich Martin Vietor ein Haus für seine Seeleute eröffnete, sagte der Leiter der Bremer Seemannsmission, Magnus Deppe, am Freitag. Dort sollten sie sicher und christlich begleitet die Liegezeiten ihrer Schiffe im Hafen verbringen. Die Feier in der Bremer Kirche Unser Lieben Frauen beginnt um 17.30 Uhr.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Seemannsmission besuchten heute täglich alle Schiffe, die in den Häfen der Stadt Bremen liegen, sagte der Seemannsdiakon. Das seien rund 1.700 Schiffe pro Jahr. Dank eines Bus-Shuttles könnten die Crews auch den Seemannsclub besuchen, um dort Zeit zu verbringen oder in der gegenüberliegenden Shopping-Mall einzukaufen.
Der Job eines Seemanns sei sehr belastend, sagte Deppe. „Noch immer gibt es gemischte Mannschaften mit russischen und ukrainischen Seeleuten.“ Das schaffe Spannungen und Reibungen an Bord. Nervös seien die Seeleute auch, wenn ihr Schiff durch das Rote Meer fahren müsse. Dort begleiteten oft tage- und nächtelang terroristische Huthi-Milizen die Schiffe und drohten mit militärischer Gewalt.
Die Crews leben laut Deppe bis zu elf Monate ununterbrochen an Bord, bis sie abgelöst werden. „Auf den Schiffen werden schon mal zehn Sprachen gesprochen. Das Essen schmeckt nicht immer, und die Leute können sich nicht aus dem Weg gehen“, schilderte der Diakon die Lebensumstände. Zudem sei es schwierig, Kontakt zu den Familien in der Heimat zu halten. Zwar gebe es Internet auf den Schiffen, doch die Satellitenverbindungen seien sehr kostspielig. Darum seien kostenlose Telefonkarten oder mobile und ebenfalls kostenlose WLAN-Boxen der Seemannsmission an Bord sehr willkommen.