Bremen: Unbegleitete Minderjährige kein Kriminalitätsrisiko

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge stellen laut der Bremer Sozial- und Justizsenatorin Claudia Schilling (SPD) kein „generelles Kriminalitätsrisiko“ dar. 96 Prozent aller unbegleiteten minderjährigen Ausländer, denen zwischen dem zwischen 1. Oktober 2023 und 30. April 2024 in Bremen eine Straftat zur Last gelegt wurde, müssten sich allein wegen des Vorwurfs des illegalen Grenzübertritts verantworten, teilte die Senatorin am Mittwoch mit. Dies gehe aus einer Sonderauswertung zur Kriminalitätsbelastung dieser Jugendlichen hervor.

Grundlage sind den Angaben zufolge 242 Minderjährige, die in den genannten sieben Monaten in Bremen angekommen sind. Laut der Erhebung werden 162 von ihnen beschuldigt, eine Straftat begangen zu haben. 155 jungen Flüchtlingen wird jedoch ausschließlich der Vorwurf der illegalen Einreise gemacht. Sieben Minderjährige (2,9 Prozent) seien mit anderen Straftaten in Erscheinung getreten. Dazu gehörten Diebstahl, Betrug, Hausfriedensbruch, Raub oder Bedrohung. Fünf von ihnen werden mehrere Straftaten zur Last gelegt, und zwar 3, 5, 11, 15 und 42 Straftaten.

„Die Sonderauswertung zeigt, dass unbegleitete Minderjährige in Bremen kein generelles Kriminalitätsrisiko darstellen“, betonte die Senatorin. Auch, wenn der illegale Grenzübertritt eine Straftat sei, gehe von diesem Delikt keine Gefährdung für die Öffentlichkeit aus. Konzentrieren müssten sich die Strafverfolgungsbehörden auf diejenigen Minderjährigen, die die öffentliche Sicherheit und Ordnung tatsächlich gefährdeten: „In solchen Fällen ist dann auch der Jugendstrafvollzug ein erforderliches Instrument“, unterstrich die Sozial- und Justizsenatorin.