Die Brehm-Stiftung hat mit der evangelischen Kirche eine Einigung über den Kaufvertrag für das historische Pfarrhaus im thüringischen Renthendorf erzielt. Bis Ende 2025 soll der Erwerb durch die Stiftung abgeschlossen sein, sagte der Stiftungsvorsitzende Jochen Süss dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nach dem Kauf solle das Haus umfassend saniert werden, um das kulturelle Erbe der beiden Naturforscher Christian Ludwig Brehm (1787-1864) und Alfred Brehm (1829-1884) zu bewahren.
Das Pfarrhaus war laut Süss von 1813 bis 1864 Amts- und Wohnsitz des Pfarrers, Ornithologen und Naturforschers Christian Ludwig Brehm. Sein Sohn, der spätere Zoologe und „Tiervater“ Alfred Brehm, wuchs in dem Haus auf und erhielt dort seine naturwissenschaftliche und literarische Bildung.
Die Sanierungskosten für das Haus schätzt Süss auf rund eine Million Euro. Geplant sei, das frühere Arbeitszimmer des „Vogelpastors“ Christian Ludwig Brehm wieder in die Zeit zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurückzusetzen. Zudem soll das Gebäude einen Ausstellungsbereich und ein Archiv für ornithologische Nachlässe bekommen. Die Finanzierung wolle die Stiftung über Spenden und Fördermittel stemmen.
Laut dem zuständigen Superintendenten des Kirchenkreises Eisenberg, Arnd Kuschmierz, will die örtliche Kirchgemeinde verhindern, dass das Haus an einen privaten Erwerber fällt. Das benachbarte Museum „Brehms Welt – Tiere und Menschen“ und das Pfarrhaus dürften nicht auseinandergerissen werden. Dafür sei die Kirche der Stiftung weit entgegengekommen.