Brasiliens Präsident Lula wirft Israel Terrorismus in Gaza vor
Brasiliens linker Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat Israel vorgeworfen, im Krieg mit der radikalislamischen Hamas Unschuldige zu töten. Israel begehe „mehrere Akte von Terrorismus“, erklärte Lula laut Medienberichten (Dienstag) bei einem Empfang für 32 aus dem Gazastreifen geflüchtete Brasilianer in der Hauptstadt Brasilia.
„Israel interessiert nicht, dass die Kinder und Frauen nicht an diesem Krieg teilnehmen. Es interessiert Israel nicht, dass sie statt Soldaten Kinder töten“, sagte der Präsident. Bereits mehr als 5.000 Kinder seien im Gazastreifen während des Konflikts getötet worden, und weitere 1.500 vermisste Kinder würden „mit Sicherheit unter den Trümmern“ liegen, so Lula. Er zitierte damit von der Hamas veröffentlichte Opferzahlen. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben ist derzeit nicht möglich.
Bereits zuvor hatte Lula erklärt, dass Israels Vorgehen im Gazastreifen genauso schwerwiegend sei wie die Terrorattacke der Hamas. Dabei waren am 7. Oktober in Israel rund 1.200 Personen getötet worden. „Bomben auf Kinder und Krankenhäuser zu schmeißen, unter dem Vorwand, dass sich dort Terroristen verstecken, ist unerklärlich“, so Lula mit Blick auf Israels militärische Reaktion.
In der vergangenen Woche hatte die Parteiführung von Lulas Arbeiterpartei PT (Partido dos Trabalhadores) in einem Offenen Brief Israel vorgeworfen, durch eine „Vielzahl von Kriegsverbrechen einen Genozid“ an den Palästinensern zu begehen.
Aus Kreisen der PT war auch Kritik an Israel wegen der Verzögerung bei der Ausreise von brasilianischen Staatsangehörigen aus Gaza gekommen. Israel habe die Ausreise absichtlich verzögert, als Reaktion auf Brasiliens Kritik an dem Vorgehen in Gaza. Die 32 aus dem Gazastreifen ausgereisten Brasilianer waren am Montagabend (Ortszeit) mit einer brasilianischen Militärmaschine in Brasilien gelandet.