Brandenburg wählt neuen Sorbenrat

In Brandenburg wird bis Mitte Dezember ein neuer Rat für die Angelegenheiten der Sorben und Wenden gewählt. Alle Brandenburgerinnen und Brandenburger, die sich als Sorben oder Wenden verstehen, seien aufgerufen, sich dafür in das Wählerverzeichnis eintragen zu lassen, sagte die Vorsitzende des Rates, Kathrin Schwella, am Dienstag in Potsdam. Der Sorben-Wenden-Rat berät den Landtag, die Landesregierung und Behörden und vertritt dabei die Interessen der Minderheit.

Bewerbungen für Kandidaturen und Wahlvorschläge für das ehrenamtliche Gremium könnten bis zum 28. Oktober eingereicht werden, hieß es. Eintragungen in das Wählerverzeichnis seien bis zum 8. Dezember möglich. Die Briefwahl endet am 15. Dezember. Schwella sagte, wie viele Sorben und Wenden im Bundesland leben, stehe nicht im Vordergrund. Die Minderheitenrechte dürften nicht von solchen Zahlen abhängig gemacht werden.

Schwella betonte, zu den wichtigsten Themen der Interessenvertretung gehörten Bildungsfragen. Für den Schulunterricht in sorbischer und wendischer Sprache fehlten Lehrkräfte. Das derzeitige Lehrpersonal steuere auf den Ruhestand zu. Zugleich sei es bislang nicht gelungen, genug neue Lehrkräfte zu gewinnen. Die Rahmenbedingungen zur Gewinnung von Lehrkräftenachwuchs müssten verbessert werden. Derzeit gebe es noch an 21 Grundschulen, einem Gymnasium und zwei Oberschulen in Brandenburg Unterricht in sorbischer und wendischer Sprache.

In der aktuellen Legislaturperiode habe die Ratsvorsitzende unter anderem achtmal in Plenarsitzungen des Landtags zu Themen gesprochen, die die Minderheit betreffen.