Die Intendantin des Bayerischen Rundfunks (BR), Katja Wildermuth, äußert sich skeptisch zu einem möglichen ARD-Mantelprogramm für alle dritten Fernsehprogramme. „Für ein Mantelprogramm müsste einiges Originäres gestrichen werden“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch): „Man muss deshalb gut abwägen, wo macht ein Mantelprogramm Sinn, und wo müssen die Herzstücke des BR unangetastet bleiben.“
Die einzelnen Landesrundfunkanstalten hätten einen unterschiedlichen Anteil an genuinen regionalen Inhalten. „So bietet der BR sehr viel einzigartiges Programm“, sagte Wildermuth und nannte „Formate zu traditionellem bayerischen Brauchtum, die nicht nur Unterhaltung bedeuten, sondern auch gesellschaftliches Miteinander und kulturelle Identität unterstreichen“. „Angesichts der riesigen medialen Angebote werden gerade solche Formate mit einem Alleinstellungsmerkmal immer wichtiger“, sagte sie.
Grundsätzlich indes halte sie die Überlegungen, innerhalb der ARD mehr zu kooperieren und komplementärer zu agieren, für richtig. Das verschaffe dem Bayerischen Rundfunk Freiraum, um seine regionale Stärke auch im Digitalen auszubauen.