Über 800.000 Euro gibt der Freistaat für ein Kletter-Projekt der psychiatrischen und psychotherapeutischen Klinik des Uniklinikums Erlangen. In Nürnberg, Erlangen, Bamberg und Regensburg sollen psychisch belastete Jugendliche an Studien teilnehmen können, teilte das Uniklinikum am Freitag mit. Der Förderscheck habe die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) am Freitag in der Boulderhalle „der Steinbock Nürnberg“ übergeben.
Eine Arbeitsgruppe um die Professorin Katharina Luttenberger habe bisher in Studien mit Erwachsenen gezeigt, dass Bouldern die psychische Gesundheit fördert. Nun soll das Projekt „BooSt – Boulder dich stark“ auf die Altersgruppe der 13- bis 18-Jährigen ausgeweitet werden, hieß es. Im Fokus stehe, die psychische Gesundheit von Jugendlichen mit Angeboten zu stärken, die sie ansprechen und ihnen ermöglichten, positive Erfahrungen zu sammeln. In einer Pilotstudie mit psychisch belasteten Jugendlichen sei bereits deutlich geworden, dass die Jugendlichen eine Steigerung ihrer Selbstwirksamkeit erlebten und sich auch psychisch stärker gefühlt hätten, sagte Studienleiterin Luttenberger.
Gesundheitsministerin Gerlach sagte, das Projekt sei ein „leuchtendes Beispiel“ dafür, wie man mit kreativen und gleichzeitig wissenschaftlich fundierten Ansätzen junge Menschen stärken könne. In der Kletterwand lernten sie, Herausforderungen Schritt für Schritt zu meistern und Ängste zu überwinden.
Interessierte an einer Boulderpsychotherapie können sich auf der Website http://www.boulderdichstark.de über das Angebot informieren und anmelden, hieß es. Im Mai 2025 starte das erste von vier zehnwöchigen Therapieprogrammen. Die Studienteilnahme sei für alle zugelassenen Teilnehmenden kostenlos. An Informationsveranstaltungen vorab per Zoom können Jugendliche auch ohne Mikrofon und Kamera teilnehmen. (00/0360/31.01.2025)