Böhmermann-Honigstreit: 32.500 Euro Spenden für Imker

Die Spendenkampagne im laufenden Rechtsstreit zwischen dem sächsischen Imker Rico Heinzig und Satiriker Jan Böhmermann stoßt auf große Resonanz. Innerhalb von wenigen Tagen seien mehr als 32.500 Euro zusammengekommen, teilte Rico Heinzig am Freitag in Diera-Zehren bei Meißen mit. Mit der Kampagne erhofft sich der Imker finanzielle Unterstützung.

Mindestens 20.000 Euro Spenden für Prozesskosten waren zunächst angestrebt. „Unser Ziel ist weit überholt, und es hört und hört nicht auf“, sagte Heinzig. Das übrige Geld soll „sinnstiftend für eine oder viele gute Sachen“ eingesetzt werden.

Das Landgericht Dresden hatte Heinzig am 8. Februar in erster Instanz recht gegeben, doch ging Böhmermann in Berufung. Er will dem Bio-Imker aus Meißen verbieten lassen, mit dem Konterfei und dem Namen des Satirikers für Honig zu werben. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass das satirische Vorgehen des Bienenzüchters in Reaktion auf eine Sendung des „ZDF Magazins Royale“, die Böhmermann moderiert, nicht die Persönlichkeitsrechte des Fernsehmoderators verletze. (AZ: EV 3 O 2529/23)

Die öffentliche Satire des Imkers sei im konkreten Fall berechtigt, weil sie an ein aktuelles gesellschaftliches Ereignis und Thema anknüpfe. Im „ZDF Magazin Royale“ war Heinzig und seinem Kleinunternehmen MyHoney ohne vorherige Stellungnahmemöglichkeit unseriöses „Greenwashing“ vorgeworfen worden.

Heinzig sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, er sei über den Ausgang der ersten Verhandlung sehr erleichtert gewesen und habe gehofft, seine Auslagen durch Böhmermann zügig erstattet zu bekommen. „Mit der Berufung verdoppeln sich meine Auslagen, und eine Kostenerstattung rückt in weiter Ferne“, sagte er. Daher habe er die Spendenkampagne gestartet.