Böckstiegel Museum widmet abstraktem Künstler Asger Jorn Ausstellung

Das Museum Peter August Böckstiegel in Werther lenkt ab 29. September in einer neuen Ausstellung den Blick auf den dänischen Maler, Grafiker und Bildhauer Asger Jorn (1914-1973). Unter dem Titel „Asger Jorn. Den røde jord. Expressionismus und Abstraktion“ sind bis 26. Januar kommenden Jahres rund 70 Werke des Künstlers zu sehen, wie das Museum am Donnerstag ankündigte. Neben Gemälden und Grafiken aus allen Phasen seines Schaffens stünden vor allem plastische und textile Arbeiten im Fokus der Ausstellung. So sei Jorn unter anderem auch als Textilkünstler tätig gewesen. In Werther wird demnach erstmalig der Webstuhl präsentiert, auf dem der Däne zu Lebzeiten seine Wandteppiche knüpfte.

Asger Jorn war Mitbegründer des von 1948 bis 1951 bestehenden, länderübergreifenden Kollektivs „CoBrA“, das bis heute als bedeutendste Avantgarde in der Kunst des 20. Jahrhunderts gilt. Wie nur wenige andere Künstler habe er es verstanden, die Ideen des Expressionismus weiterzuführen und durch Einflüsse der „informellen“ Abstraktion, des Surrealismus und des Action Paintings eine ganz eigenständige Malerei zu entwickeln, erklärte das Museum. Dabei habe sich Jorn in seinen Bildern einen ausgeprägt skandinavischen Geist bewahrt, der dänische Volkskunst gleichermaßen wie prähistorische Zeugnisse oder die Sagenwelt der nordischen Kulturen in sich trage.

Thematisch gebe es durchaus Nähe zwischen dem Dänen Jorn und dem westfälischen Maler und Grafiker Peter August Böckstiegel (1889-1951), ein Vertreter des Spätexpressionismus in der Weimarer Zeit, hieß es. Für beide sei von Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn an die Heimat Ursprung und Inspirationsquelle gewesen. So beziehe sich der Ausstellungstitel „Den røde jord“ auf eine großformatige Lithografie Jorns von 1953, die im expressionistischen Stil die „rote Erde“ Jütlands zeigt. Auch der Bauernsohn Böckstiegel hielt sein privates Umfeld und die Natur seines Geburtsortes Werther-Arrode oft in seinem farbenstarken Werk fest. Das 2018 eröffnete Peter August Böckstiegel ist seinem Leben und Werk gewidmet.

Die neue Sonderausstellung entsteht den Angaben zufolge in Kooperation mit dem Museum Jorn in Silkeborg. In zweiter Station wird sie 2025 im Emil-Schumacher-Museum in Hagen gezeigt. Die Ausstellung wird durch eine private Spende unterstützt, wie es hieß.