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“Bloody Milk” als sehenswerte TV-Premiere bei Arte

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Das Leben als Landwirt ist kein einfaches, schon gar nicht angesichts der Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Der Milchbauer Pierre (Swann Arlaud) hat den Familienhof jedoch mit Begeisterung übernommen und lebt mit Anfang 30 ganz für seine Kühe, um die er sich allein kümmert. Doch dann bricht eine Tierseuche in der Region aus und Pierre entdeckt, dass eines seiner geliebten Tiere mit dem Virus infiziert ist.

Das korrekte Vorgehen wäre klar: Sein gesamtes Vieh müsste notgeschlachtet werden. Doch Pierre will das unbedingt verhindern, isoliert die erkrankte Kuh und versucht die Erkrankung geheim zu halten, auch vor seiner Schwester Pascale (Sara Giraudeau), der zuständigen Tierärztin. Doch das nötigt ihm ein heikles Versteckspiel vor seinem Umfeld auf, umso mehr als es nicht bei der einen erkrankten Kuh bleibt.

Der französische Regisseur Hubert Charuel stammt selbst von einem Bauernhof und kennt die Milchviehhaltung aus eigenem Erleben. Diese Kenntnisse merkt man seinem packenden, mit hoher Sachkenntnis inszenierten und mit drei “Césars” geehrten Spielfilm-Debüt von 2017 an, das realistisch und ohne vordergründige Schwarz-weiß-Zeichnung die existenzbedrohte Milchlandwirtschaft zeichnet. Verknüpft wird dieser Hintergrund mit einer einfühlsam gezeichneten, vorzüglich gespielten Charakterstudie.