BLM-Präsident Schmiege: Lokaljournalismus ist unersetzlich
Lokaljournalismus ist nach Auffassung des Präsidenten der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Thorsten Schmiege, unersetzlich. Lokale Medien spielten eine herausragende Rolle für das bürgerschaftliche Engagement und den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sagte Schmiege am Montagabend bei einer Podiumsdiskussion bei den Augsburger Mediengesprächen laut Mitteilung. Sie dürften dabei aber nicht aus dem „Elfenbeinturm“ heraus berichten, sondern auf Augenhöhe, mahnte Schmiege.
Auch der freie Journalist Maxim Flößer (SWR) betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie. Untersuchungen belegten, dass extremistische Parteien dort mehr Zulauf hätten, wo es keine lokalen Medien gebe. Die Gesellschaft zahle einen hohen Preis, wenn es keine vertrauenswürdige lokale Berichterstattung mehr gebe und soziale Medien genutzt würden, um „Stimmung“ zu machen. Lokale Medien stehen wegen wegbrechender Werbeeinnahmen und steigenden Produktionskosten unter zunehmenden finanziellen Druck
Die Medienforscherin Alexandra Borchardt sagte, dass mehr Menschen zur Wahl gingen oder sich aufstellen ließen, wenn es vor Ort unabhängigen Lokaljournalismus gebe. Lena Jakat, stellvertretende Chefredakteurin der „Augsburger Allgemeinen“, sagte, dass Lokaljournalismus angesichts von KI-generierten Inhalten immer wichtiger werde. Zuverlässige und sauber recherchierte Inhalte aus erster Hand könnten nur Reporterinnen und Reporter liefern, die die vor Ort seien: „Und diese müssen sich die Verlage weiterhin leisten können.“
Die Augsburger Mediengespräche standen unter dem Titel „Medien und Demokratie: Welchen Einfluss haben Lokaljournalismus und soziale Medien auf unsere Meinungsbildung?“ Veranstaltet werden sie von der BLM in Zusammenarbeit mit den Augsburger Hörfunk- und Fernsehsendern sowie der Stadt Augsburg. (00/3431/12.11.2024)