BLM-Chef Schmiege: Endgültiger Umstieg auf DAB Plus unausweichlich

Für den Präsidenten der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Thorsten Schmiege, führt kein Weg am endgültigen Umstieg vom analogen UKW zum digitalen DAB Plus vorbei. Weil UKW Anfang 2023 in Bayern mit 54 Prozent aller Radiohörer noch „der wichtigste Verbreitungsweg“ gewesen sei, habe der BLM-Medienrat die Verlängerung der UKW-Frequenzen für die bayerischen Privatradios um bis zu fünf Jahre beschlossen, sage er dem Evangelischen Pressedienst (epd). UKW habe aber klar an Reichweite verloren. Somit sei „absehbar, dass DAB plus UKW als wichtigsten Verbreitungsweg bald ablöst“.

Ein fixes Umstiegsdatum von UKW zu DAB Plus habe die BLM als zuständige Landesmedienanstalt nicht festgelegt. „Wir sind uns mit den Privatsendern in Bayern einig, dass wir heute noch nicht genau wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist“, erläuterte Schmiege. Weil sich privates Radio über Werbung finanziere, könne man UKW nicht einfach zu früh abschalten. Den Sendern brächen sonst womöglich große Teile ihrer Hörerschaft einfach weg. „Das hat dann handfeste finanzielle Auswirkungen.“ Man könne UKW aber auch nicht einfach immer weiter laufen lassen. Denn der UKW-Sendebetrieb sei gerade in der Fläche „relativ teuer“.

Klar ist für Schmiege, dass der Umstieg vom analogen auf den digitalen Verbreitungsweg „überall und für alle zur gleichen Zeit“ stattfinden sollte. Ein Flickenteppich wäre problematisch, sagte er. Denn so könnten etwa Stadtsender einfach weiter über UKW bis ins Umland senden und die Hörerinnen und Hörer der dortigen Radiostationen übernehmen, die dort dann nur noch digital erreichbar sind. (00/4321/30.12.2023)