Artikel teilen:

Blitzeinschlag in Kapelle – Turm einsturzgefährdet

Ein Blitzeinschlag hat eine Kapelle in Bayern schwerer beschädigt als zunächst gedacht. Nun muss der Turm des in Teilen mittelalterlichen Gemäuers wohl zunächst entfernt werden. Wie es dann damit weitergeht? Unklar.

Nach einem Blitzschlag muss ein Kapellenturm in Bayern einem Medienbericht zufolge abgetragen werden. Fachleute hätten sich den am Montagabend an der Nikolauskapelle im unterfränkischen Eßfeld entstandenen Schaden angeschaut, berichtete der Bayerische Rundfunk (BR) am Dienstagnachmittag. Demnach ist der Turm doch einsturzgefährdet und muss abgebaut werden. Die Polizei hatte am Dienstagmorgen auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) noch mitgeteilt, der Turm könne nach anfänglicher Ungewissheit stehen bleiben. Den Schaden hatte sie auf schätzungsweise 80.000 Euro beziffert. Auf erneute KNA-Anfrage äußerte sich die Polizei nicht.

In den kommenden Tagen soll der Turm mit einem Gerüst gestützt werden, wie der BR weiter berichtete. Etwa ein Drittel des Kapellenturms sei ausgebrannt. Ein Zimmerer wolle nun einen Holzkranz um die beschädigten Stellen schrauben, um sie zu stabilisieren. Über vier Anhängepunkte solle ein Kran den beschädigten Turm dann nach unten heben. “Wie es mit dem Kirchturm weitergehen soll, sobald er am Boden ist, haben die Verantwortlichen noch nicht entschieden. Erst einmal müssen sie sich darum kümmern, dass der Turm nicht einstürzt”, so der Bericht.

Nach dem Blitzschlag konnte die Feuerwehr den entstandenen Brand laut Polizei schnell löschen. Verletzt wurde demnach niemand. Die Feuerwehr rückte den Angaben zufolge mit elf Fahrzeugen und 55 Einsatzkräften an. Unterstützung hätten das Technische Hilfswerk und zwei Polizeistreifen geleistet. Die Retter hätten den Bereich um die Kapelle abgesperrt und die sakralen Gegenstände herausgeholt, um sie in Sicherheit zu bringen. Im Innern der Kapelle habe es am Ende aber keine Beschädigungen gegeben. Laut BR wurde lediglich die Decke durch Wassereinfall in Mitleidenschaft gezogen.

Die Nikolauskapelle war einst vermutlich Teil einer zwischenzeitlich abgegangenen Burganlage. Ihr genaues Alter ist unbekannt, in Teilen dürfte das Denkmal aber mindestens bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen.