Artikel teilen:

Blitz schlägt in Kapelle ein: Turm zwischenzeitlich einsturzgefährdet

Er habe einen „gewaltigen Schlag“ gehört am Montagabend gegen 18.45 Uhr, sagte Pfarrer Franz Schmitt. Der katholische Geistliche aus Frickenhausen bei Ochsenfurt ist unter anderem auch für das kleine Örtchen Eßfeld bei Giebelstadt (Kreis Würzburg) zuständig. Von dort kam nämlich der laute Knall: Ein Blitz schlug mitten im Altort in die kleine Nikolauskapelle ein – deren Kirchturm fing sofort Feuer und drohte einzustürzen. Inzwischen ist er gesichert, doch die eigentliche Arbeit fängt jetzt erst an.

Wie die Polizei bereits am Montagabend mitteilte, war ein schweres Gewitter über die kleine Ortschaft im Ochsenfurter Gau hinweggezogen. Wegen des Blitzeinschlags in der Kapelle seien zahlreiche Kräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und der Polizei im Einsatz gewesen. Zwar habe die Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle gebracht. Der Turm sei infolge des Brandes jedoch einsturzgefährdet gewesen. Man habe den Bereich um die Kapelle deshalb zwischenzeitlich geräumt und abgesperrt.

Am späten Dienstagvormittag ist klar: Einsturzgefährdet ist der Turm dank schneller Sicherungsmaßnahmen nicht mehr. „Aber die Turmspitze muss komplett runter“, erläuterte Pfarrer Schmitt. Eine Fachfirma sei bereits damit beschäftigt, den Turm einzurüsten. Geklärt werden muss nun auch erst einmal, wem die Kapelle eigentlich gehört. „Im Moment wissen wir nicht einmal, wie und wo genau sie versichert ist“, sagte der Geistliche. Man nehme nun Kontakt mit dem Bistum auf, um diese Fragen zu klären.

Dass die genauen Eigentumsverhältnisse alter Kirchen und Kapellen nicht so leicht zu ermitteln sind, ist nichts Ungewöhnliches. Offiziell gehören diese Gotteshäuser oft uralten kirchlichen Stiftungen. Die wiederum werden oft andernorts verwaltet, inklusive der Versicherungsthemen. Ob der entstandene Schaden durch den Brand und das eingedrungene Löschwasser überhaupt umfassend versichert ist, wird sich wohl erst nach einiger Recherchearbeit in den kommenden Wochen herausstellen, hieß es.

Die genaue Schadenssumme ist nach Polizeiangaben vom Dienstagmorgen noch unklar. Die Summen, die aktuell genannt werden und bei um die 80.000 Euro liegen sollen, seien nicht mehr als erste Schätzungen. Die sakralen Gegenstände aus der Kirche wurden durch die Einsatzkräfte rechtzeitig in Sicherheit gebracht – sie haben weder durch das Turmfeuer noch das Löschwasser Schaden genommen, teilte die Polizei mit. (2405/22.07.2025)