Bischof Voderholzer: Müssen mehr über unsere Kernbotschaft reden

„Der Grabstein ist nicht der Schlussstein unseres Lebensweges“, erinnert der Regensburger Bischof. Der Tod lässt seiner Ansicht nach die letzten Fragen nach dem Sinn des Lebens wieder aufbrechen.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer bekommt nach eigenen Worten immer wieder mal von Menschen gespiegelt, dass in der Kirche zu wenig über die Kernbotschaft geredet werde. „Vielleicht haben wir auch viel zu viele andere Themen uns aufdrängen lassen, die sicher nicht unwichtig sind“, sagte Voderholzer in einem aktuellen Interview mit der „Katholischen SonntagsZeitung für das Bistum Regensburg“. Die Kritik komme teils von Leuten, „die von der Kirche bis jetzt gar nicht viel mitbekommen haben“. Sie entdeckten, dass es dort nicht in erster Linie um Moral und Vorschriften gehe, sondern um eine Antwort auf die letzten Fragen des Menschen.

Untersuchungen zeigten, dass heute einer großen Zahl von Menschen nichts abgehe, wenn sie keinen Herrgott und keine Kirche hätten, räumte der Bischof ein. „Demgegenüber haben wir ganz klar die Botschaft vom Wirken Gottes in Tod und Auferstehung Jesu Christi, aber auch in jedem Einzelnen von uns zu bezeugen, ob es ankommt oder nicht.“ Empirisch möge sich weder beweisen noch widerlegen lassen, ob der Mensch von Natur aus religiös sei. „Anderseits lässt die Begegnung mit dem Tod doch immer wieder die letzten Fragen nach dem Sinn des Lebens aufbrechen; auch dort, wo sie zuvor für sinnlos erklärt wurden“, so Voderholzer.