Bischof Stäblein: Zeichen der Zeit nicht übersehen

Der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein hat die bekannt gewordenen Vertreibungspläne von Rechtsextremisten für Menschen mit Migrationsgeschichte als ungeheuerlich bezeichnet. Jetzt würden alle Demokratinnen und Demokraten gebraucht, erklärte Stäblein am Samstag im RBB-Hörfunk: „Nie wieder ist jetzt.“ Er rufe dazu auf, den Anfängen zu wehren.

Stäblein betonte: „Wir dürfen nicht blind sein, wo sich Ausgrenzen und Entwürdigen wieder rührt und regt.“ Er reagierte damit auf ein durch das Recherchenetzwerk „Correctiv“ bekannt gewordenes Treffen im November vergangenen Jahres unter anderem mit AfD-Vertretern und Rechtsextremisten.

„Die Schrecken dieser Zeichen der Zusammenkunft in Potsdam“ dürften nicht übersehen werden, sagte Stäblein weiter: „Wer die gefährlichen Anfänge nicht benennt, muss sich vorwerfen lassen, bewusst wegzuschauen.“

Mit Verweis auf den Holocaust-Gedenktag in einer Woche am 27. Januar und die Opfer des Nationalsozialismus sagte Stäblein: „Es geht um die Erinnerung daran, dass Menschen erst ihr Recht, dann ihre Würde und schließlich ihr Leben genommen wurde.“ Stäblein erinnerte zugleich an den 82. Jahrestag der sogenannten Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942, wo es um die arbeitsteilige Organisation des bereits begonnenen Holocaust ging.