Bischof Meister: Situation in Jerusalem ist hochdramatisch

Der Theologe kritisiert die Entscheidung des US-Präsidenten Trump, die Botschaft nach Jerusalem zu verlegen.

Landesbischof Ralf Meister
Landesbischof Ralf Meisterepd

Hannover. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat die Situation in Jerusalem und der gesamten Region als "momentan hochdramatisch" bezeichnet. "Das ist sie nicht zuletzt auch deshalb, weil die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, im Jahr des 70-jährigen Bestehens des Staates Israel erfolgt ist", sagte der evangelische Bischof am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Hannover. "Und diese Entscheidung ist absolut fragwürdig."
Dass diese Entscheidung gewalttätige Auseinandersetzungen zur Folge haben würde, sei von Anfang an klar gewesen. "Es ist diplomatisch mehr als unklug gewesen, einen solchen Schritt zu tun", unterstrich Meister. "Ich hoffe im Moment nur, dass beide Seiten von weiterer Gewalt absehen und es relativ zügig zu einer deutlichen Stellungnahme des UN-Sicherheitsrates kommt, in der die Gewalt von beiden Seiten verurteilt wird." Meister hatte unter anderem ein Studienjahr an der Hebräischen Universität in Jerusalem absolviert.
Die evangelische Kirche stehe eindeutig zum Existenzrecht des Staates Israel. Sie respektiere auch den theologischen Anspruch, den Juden für das Land Israel reklamierten, betonte der Bischof und fügte hinzu: "Zugleich fordert die Kirche aber auch, dass es in Richtung einer Zwei-Staaten-Lösung eine friedliche, gerechte und dauerhafte Perspektive für die Palästinenser in dieser Region geben muss." (epd)