Bischof Meister: Reformationstag soll Feiertag für alle sein

Der Tag müsse als Feiertag für die ganze Gesellschaft sein, sagte der Theologe.

Landesbischof Ralf Meister
Landesbischof Ralf MeisterJens Schulze / epd

Rotenburg/Wümme. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat erneut die Verantwortung der Kirche für den Reformationstag als staatlichen Feiertag hervorgehoben. Wichtig sei jetzt, den Tag nicht als konfessionellen, sondern als gesamtgesellschaftlichen Feiertag zu gestalten, sagte der Theologe in Rotenburg/Wümme bei der Vollversammlung der Theologen im Elbe-Weser-Raum. Meister dankte den Pastoren für ihr Engagement im Reformationsjahr 2017. Dies habe dazu beigetragen, dass der 31. Oktober nun gesetzlicher Feiertag sei. 
Schwerpunkt des Treffens der rund 250 Pastoren im Sprengel Stade war das Thema "Gottesdienst und Sprache". Der Leipziger Theologe und Lyriker Christian Lehnert appellierte an die Theologen, ihre Sprache in den Gottesdiensten zu überdenken. Pastoren verwendeten zu oft abgenutzt wirkende Formeln, ohne sie inhaltlich füllen zu können. 

Von Gott sprechen

Es sei auch für Theologen schwierig, von Gott zu sprechen, räumte er ein. "Das ist vergleichbar mit einer Liebeserklärung, bei der uns die richtigen Worte fehlen und wir doch nicht schweigen können." Lehnert ist der wissenschaftliche Geschäftsführer des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands an der Universität Leipzig.
Landessuperintendent Hans Christian Brandy sagte, es sei heilsam, das eigene Handeln im Gottesdienst immer wieder zu hinterfragen. Der Vortrag erinnere daran, sorgsam mit der Sprache umzugehen. Ein weiteres Thema des Generalkonvents war der Pfarrermangel. Etliche freie Stellen könnten derzeit nicht besetzt werden, sagte der Stader Regionalbischof. 
Zum Sprengel Stade gehören neun Kirchenkreise mit mehr als 500.000 Gemeindemitgliedern. Er zählt damit zu den größeren von insgesamt sechs Sprengeln der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. (epd)