Bischof Meister äußert Bestürzung nach möglichem Anschlag auf Moschee

Nach einem Feuer im Gebäude einer Moschee in Hannover ermittelt der Staatsschutz in alle Richtungen. Landesbischof Meister aus Niedersachsen findet klare Worte.

Landesbischof Ralf Meister aus Hannover
Landesbischof Ralf Meister aus Hannoverepd-bild / Heike Lyding

Nach einem Brand im Gebäude einer Moschee in Hannover hat Landesbischof Ralf Meister mit Blick auf einen möglichen Anschlag seine Bestürzung zum Ausdruck gebracht. „Es ist entsetzlich und beschämend, dass es in der letzten Zeit immer wieder Anschläge auf muslimische Einrichtungen und Gebetsstätten in Deutschland gegeben hat“, sagte der evangelische Theologe in Hannover.

An frühen Dienstagmorgen war aus bislang ungeklärten Gründen ein Feuer an einem Döner-Imbiss direkt unterhalb der Räume der Moschee-Gemeinde am Weidendamm in der hannoverschen Nordstadt ausgebrochen. Weil die Gaststätte zum Zeitpunkt des Vorfalls geschlossen war, wurde niemand verletzt. Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, ermittelt der Staatsschutz in alle Richtungen.

„Friedliches Miteinander“

Der hannoversche Landesbischof Meister betonte, muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger müssten sich in Deutschland in der Ausübung ihres Glaubens zu jeder Zeit sicher fühlen können. In Hannover bestehe ein friedliches Miteinander der unterschiedlichen Religionen sowie ein intensiver und vertrauensvoller Austausch. „Als evangelische Kirche setzen wir uns mit allen Kräften dafür ein, dass das nicht durch feige Anschläge gefährdet wird und stehen solidarisch an der Seite der muslimischen Gemeinden“, sagte Meister.

Die Moschee am Weidendamm gehört zur Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG). Der Vorsitzende des muslimischen Landesverbandes „Schura“, Recep Bilgen, schrieb bei dem Kurznachrichtendienst Twitter: „30 Jahre nach dem Terroranschlag in Solingen wurde letzte Nacht ein Anschlag auf die größte Moschee in Hannover verübt. Wir fordern eine lückenlose Aufklärung und den Schutz unserer Gotteshäuser“.