Bischof Koch: Unterschiedliche Positionen aushalten

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat vor dem Hintergrund mannigfacher Krisen in der Welt zu Friedensbemühungen im Alltag aufgerufen. „Auch in diesem Jahr werden wir jeden Tag die Chance haben, den Weg des Friedens zu gehen“, sagte er am Samstag in seinem „Wort des Bischofs“ im RBB-Hörfunk. Das bedeute nicht, dass Ungerechtigkeit oder Hass für vermeintliche Harmonie hingenommen werden müssten. „Klimakrise, Krieg und Vertreibung, Streit und Armut – nicht alles können wir beeinflussen, doch oft haben wir eine Wahl“, betonte Koch.

Angesichts negativer Entwicklungen dürfe nicht vergessen werden, dass die Menschen in Deutschland und in der Europäischen Union seit Jahrzehnten in Frieden leben. „Unsere Kinder können in die Schule gehen und keine Bomben zerstören unsere Häuser. Was für ein Wunder! Lassen Sie uns diesen Weg des Friedens und der Demokratie weiter miteinander gehen“, sagte Koch. Dies gelte auch, wenn es anstrengend sei und Diskussionen sowie Streit ermüdeten: „Es ist notwendig miteinander zu ringen, und dabei auch unterschiedliche Positionen auszuhalten.“ Es müsse denjenigen Vertrauen geschenkt werden, die sich für ein friedliches und gerechtes Miteinander einsetzten.