Bischof Janssen: Gräben zu Fremden überwinden

Vor 400 Jahren entstand die Dreifaltigkeitskirche von Oldenburg. Zum Jubiläum betonte Bischof Janssen, das Gotteshaus erzähle „vom Zusammenfinden“.

Vor 400 Jahren wurde die Dreifaltigkeitskirche in Osternburg errichtet
Vor 400 Jahren wurde die Dreifaltigkeitskirche in Osternburg errichtetKerstin Kempermann

Oldenburg. Bischof Jan Janssen aus Oldenburg hat dazu aufgerufen, Grenzen und Gräben gegenüber Fremden zu überwinden. Zum Kern der christlichen Botschaft gehöre es, Frieden zu stiften, sagte er bei der Feier zum 400-jährigen Bestehen der Dreifaltigkeitskirche in Oldenburg-Osternburg. Dies führe dazu, "dass Ferne und Nahe zusammenrücken, Gräben und Grenzen verschwinden, Zäune und Mauern abgebaut werden, damit aus Fremden Freunde werden, die sich nun in Jesus Christus versöhnt um ihn versammeln".
Oldenburg-Osternburg ist mit rund 19.000 Mitgliedern die größte Kirchengemeinde der oldenburgischen Kirche. Ihre Geschichte erzähle wie kaum eine andere vom Zusammenfinden von Nahen und Fernen, sagte Janssen. Osternburg sei über die Jahrhunderte von einem Bauerndorf zunächst zur Vorstadt und später zu einem Industriestandort geworden. Dabei habe sich die Dreifaltigkeitskirche von einer Dorfkirche zur Mutterkirche vieler städtischer Kirchen im 20. Jahrhundert entwickelt. "Viele sind von Ferne dazugekommen und suchen immer noch weiter Tag für Tag nach Annäherung", unterstrich Janssen.
Der Bischof griff auch eine Legende über die Entstehung der Dreifaltigkeitskirche auf: Danach soll es 1616 zu dem Kirchbau gekommen sein, weil die Osternburger Bauern zuvor immer am Grafenschloss vorbei zur St. Lambertikirche im Stadtzentrum ziehen mussten. Dabei hätten sie immer laut mit ihren Holzschuhen geklappert. Die Kirchengemeinde feierte ihr 400-jähriges Jubiläum mit zwei Festwochen. (epd)