Bischof Janssen dankt Seelsorgern in Urlaubsorten

Im Urlaub kommen viele Menschen zum Nachdenken. Ihnen ist die Kirche ein Ansprechpartner – unabhängig von der Konfession.

Bischof Jan Janssen mit Diakon Volker Pickrun, Beauftragter für „Kirche unterwegs“, und Pfarrer Dr. Klaus Lemke-Paetznick, Beauftragter für die „Urlauberseelsorge entlang der See“, auf dem Campingplatz in Dangast (v.l.)
Bischof Jan Janssen mit Diakon Volker Pickrun, Beauftragter für „Kirche unterwegs“, und Pfarrer Dr. Klaus Lemke-Paetznick, Beauftragter für die „Urlauberseelsorge entlang der See“, auf dem Campingplatz in Dangast (v.l.)Jörg Nielsen

Dangast/Kr. Friesland. Der Oldenburger Bischof Jan Janssen hat den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Urlauberseelsorge entlang der Küste für ihre Arbeit in der zu Ende gehenden Saison gedankt. "Wir gehen den Menschen entgegen und laden sie am Rande ihres Urlaubs zu Gesprächen und zum Beisammensein ein", sagte der evangelische Theologe in Dangast am Jadebusen. Rund sieben Wochen lang waren die Helfer von "Kirche unterwegs" im Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg auf den Campingplätzen von Dangast, Schillig, Burhave und Hooksiel aktiv. In dieser Zeit boten sie mehr als 200 Einzelveranstaltungen an.
Gerade an der Küste kämen Menschen angesichts der Weite von Meer und Himmel zur Ruhe, sagte Janssen. "Das setzt viele Gedanken frei, für die im Alltag kein Raum ist." Manchen falle dabei aber auch die sprichwörtliche Decke auf dem Kopf. "Dann stehen wir als Ansprechpartner zur Verfügung." Nach Konfession oder Kirchenmitgliedschaft werde dabei nicht gefragt.

Geschichten zur Nacht im Kirchenzelt

Den größten Zulauf hätten die täglichen "Gutenachtgeschichten" im Kirchenzelt für die jüngsten Camper gehabt, berichtete Diakon Volker Pikrun, der für den Einsatz auf den Campingplätzen verantwortlich ist. Unterstützt wurde er von rund 60 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 25 Jahren. Während ihrer Einsatzzeit lebten sie zusammen mit den Urlaubern auf dem Campingplatz in einem Wohnwagen. Jeden Vormittag boten sie auch ein Kinderprogramm im Kirchenzelt an, das aufgrund des eher feuchten Sommers gut besucht war.
In den Gesprächen sei es zumeist um Alltagsgeschichten, gelegentlich auch mal um eine theologische Frage gegangen. "Einmal wurde ich gefragt, warum in der Bibel vier Evangelien stehen und ob nicht auch eines gereicht hätte", sagte Pikrun. Intensivere Gespräch hätten die jugendlichen Helfer mit Gleichaltrigen erlebt: "Da ging es um Liebenskummer, Stress mit den Eltern und in der Schule oder die Frage, wie es nach der Schule weitergehen kann."
Die "Kirche unterwegs" ist in Niedersachsen in den Sommerferien auf mehr als 20 Campingplätzen und in Freizeitparks aktiv. Bundesweit engagieren sich Hunderte Haupt- und Ehrenamtliche für die Kirche im Tourismus zwischen der Nordseeküste und den Alpen. Urlaubsseelsorger der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) arbeiten überdies an mehr als 70 Orten in ganz Europa, sogar auf Kreuzfahrtschiffen. (epd)