Bischof Gohl kritisiert Medien wegen Skandalisierungen

In Deutschland fehlt es nach Beobachtung des württembergischen Landesbischofs Ernst-Wilhelm Gohl an Orten für faire, respektvolle Debatten. Zu oft gehe es nur darum, Andersdenkende schlechtzumachen – Wut und Spaltung seien die Folge, sagte Gohl in seiner am Mittwoch in Stuttgart veröffentlichten Neujahrsbotschaft. „Ich wünsche mir mehr Plattformen, auf denen ein respektvoller Austausch geschieht.“ Der Bischof kritisierte auch die Medien. Statt auf Überzeichnung und Skandalisierung zu setzen, müssten Medien zu ausgewogener Meinungsbildung beitragen.

Zugleich könne jeder und jede zu einem respektvolleren Miteinander beitragen, sagte Gohl. Wer ständig andere verurteile, gefährde langfristig die Meinungsfreiheit und das Zusammenleben. „Nur wer die Würde seines Gegenübers ernst nimmt, sich bewusst entscheidet, den anderen anzunehmen, so wie er ist, kann ein gelingendes Miteinander ermöglichen.“