Bischof aus Georgien erhält ersten House-of-One-Friedenspreis
Weil er sein Leben für andere aufs Spiel setzt: Der baptistische Bischof Malkhaz Songulashvili aus Georgien hat den erstmals vergebenen Friedenspreis des House of One erhalten.
Der baptistische Bischof Malkhaz Songulashvili (60) aus Georgien hat den erstmals vergebenen Friedenspreis des Berliner interreligiösen Projekts House of One erhalten. Die Trägerstiftung für den Bau eines gemeinsamen Bet- und Lehrhauses von Juden, Christen und Muslimen ehrte damit in Berlin das Engagement von Songulashvili für ein friedliches Miteinander der Religionen in der Kaukasusregion. Die Stiftung will den mit 9.000 Euro dotierten Preis künftig alle zwei Jahre vergeben.
Altbundespräsident Wulff: Bischof setzt eigenes Leben aufs Spiel
In seiner Laudatio hob Altbundespräsident Christian Wulff hervor, dass der Bischof in Anlehnung an das Konzept des Berliner „House of One“ die baptistische Hauptkirche in der georgischen Hauptstadt Tblissi um eine Synagoge, eine Moschee und einen Hof der Begegnung erweitern lasse. Dabei nehme er auch Widerstände von konservativen Gruppen der beteiligten Religionsgemeinschaften in Kauf, so Wulff, der dem Kuratorium des House of One in Berlin angehört, in seinem vorab veröffentlichten Redemanuskript.
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Der frühere Bundespräsident würdigte, dass Songulashvili Positionen auch zur Gleichstellung von Frauen und unterdrückten Minderheiten vertrete, die in seinem Land oft unpopulär seien. So habe er Diakoninnen, Pfarrerinnen und Bischöfinnen ordiniert, muslimischen Gemeinschaften „Gastfreundschaft und Zuflucht gewährt“ und Jesidinnen zur Flucht vor dem IS-Terrorregime verholfen. Überdies unterstütze der Bischof queere Menschen in einem Land, in dem dies „das eigene Leben aufs Spiel setzen kann“.