Bischof Adomeit: Waffenstillstand im Nahen Osten der einzige Weg

Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen haben zum Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel ihre Solidarität mit den Menschen in Israel und Palästina betont. Mit großem Schrecken beobachteten sie, wie sich die Lage im Nahen Osten zuspitze, sagte der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen, der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit, am Mittwoch. „Ein Ende der Gewaltspirale erscheint gerade nur sehr schwer vorstellbar.“

Dennoch sei auch nach dem zweiten großen Raketenangriff des Iran auf Israel ein Waffenstillstand der einzige Weg, um das Leiden auf allen Seiten zu beenden, sagte Adomeit. „Alle Verantwortlichen in Israel, Palästina, im Libanon und im Iran müssen ernsthafte Gespräche führen, um das dauerhafte Schweigen der Waffen vorzubereiten.“

Adomeit blickte zurück auf den 7. Oktober vor einem Jahr. „Der terroristische Anschlag der islamistischen Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung hat unendliches Leid über viele Menschen gebracht“, sagte er. Mehr als 1.200 Menschen seien ermordet worden. Noch immer seien mehr als 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Die Kirchen verurteilten jede Form von Antisemitismus, der weltweit um sich greife.

Das Existenzrecht Israels und sein Selbstverteidigungsrecht dürften niemals infrage gestellt werden, fügte er an. „Doch wir sehen auch, dass die militärischen Auseinandersetzungen, die der Terrorangriff verursacht hat, Leid und Tod über zehntausende Menschen in Israel, Gaza, dem Westjordanland und dem Libanon gebracht haben.“

In Andachten und Friedensgebeten wollten auch in Niedersachsen Menschen in den kommenden Tagen Zeichen für Frieden und Verständigung setzen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) habe eine Fürbitte verschicken lassen, die dabei verwendet werden könne.