Bischof Adomeit: In Zeiten von Krisen Hoffnung in die Welt tragen

Der oldenburgische Bischof Thomas Adomeit hat zu Pfingsten dazu aufgerufen, Hoffnung in die Welt zu tragen. „Wenn wir uns umschauen: Wir sehen eine Vielzahl von Konflikten und Krisen, die unsere Fähigkeit zur Einheit herausfordern“, sagte Adomeit am Montag in der Oldenburger St.-Lamberti-Kirche laut Predigtmanuskript. „Als Christinnen und Christen sind wir berufen, ein Licht in dieser Dunkelheit zu sein. Wir sind berufen, Brückenbauer und Brückenbauerinnen zu sein, die den Frieden fördern und für Gerechtigkeit eintreten.“

So habe der Krieg in der Ukraine unzählige Leben gefordert und Millionen zur Flucht gezwungen, sagte der evangelische Theologe. Die humanitäre Krise im Jemen sei weiterhin verheerend, mit Millionen Menschen, die unter Hunger und Krankheiten litten. „Der anhaltende Konflikt in Israel und Palästina bewegt sich nicht. Und auch bei uns: Das Hochwasser im Saarland und in der Pfalz hat viele Menschen aus ihren Häusern vertrieben und erheblichen Schaden angerichtet.“

Die Menschen lebten in einem globalen Dorf und müssten eigentlich so aufeinander achten, dass das Leben für alle möglich sei, unterstrich Adomeit. „Wir wissen, wie zerbrechlich unser Leben ist und wir wissen auch, wie klein die Welt geworden ist und alles auch über Landesgrenzen hinweg zusammenhängt: Lieferketten, Klimawandel, Flüchtlingsfragen und Fluchtursachen, Gewalt und sogar Krieg.“

Die Klimakrise sei eine der größten Herausforderungen, sagte Adomeit. „Als Christinnen und Christen sind wir berufen, die Schöpfung zu bewahren und uns für nachhaltige Praktiken einzusetzen. Natürlich. Aber es sieht danach aus, als lägen die Kipp-Punkte schon hinter uns, an denen wir noch etwas bewahren könnten – auch hier: Die Hoffnung nicht zu verlieren, ist die größte Aufgabe – denn wer keine Hoffnung hat, braucht keine Zukunft mehr.“

Der Bischof erinnerte auch an das Statement der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg vom Freitag (17. Mai) zur Demokratie. Darin wurde dazu aufgerufen, sich aktiv für eine demokratische und solidarische Gesellschaft einzusetzen, die von Respekt, Toleranz und Nächstenliebe geprägt sei. „Und so lasst uns dafür werben und dafür arbeiten, das Miteinander in unserem Land gemeinsam zu gestalten. Es scheint in Gefahr.“