Bischof Abromeit: Kirche in einem epochalen Wandel

So gut wie jede Gemeinde schrumpfe, sagte der Theologe vor der Synode des pommerschen Kirchenkreises. Doch es gibt auch Lichtblicke.

Bischof Abromeit sprach vor der Synode des pommerschen Kirchenkreises
Bischof Abromeit sprach vor der Synode des pommerschen KirchenkreisesMarcelo Hernandez / Nordkirche

Züssow. Die evangelische Kirche befindet sich nach Ansicht des pommerschen Bischofs Hans-Jürgen Abromeit in einem "epochalen Wandel". "Fast alle Gemeinden schrumpfen", sagte Abromeit am Freitag vor der Synode des pommerschen Kirchenkreises in Züssow bei Greifswald. Einerseits sehnten sich Menschen nach Gemeinschaft, andererseits schreite die Individualisierung stetig voran. Das biete jedem die Möglichkeit, "sein Leben ganz einmalig zu inszenieren".
Doch dürften sinkende Mitgliederzahlen nicht den Blick auf die hohe Verbundenheit vieler Gemeindeglieder mit ihrer Kirche verstellen, bekräftigte der Bischof. In der ehrenamtlichen Mitarbeit erreiche die evangelische Kirche in Mecklenburg-Vorpommern nach Sachsen den zweithöchsten Aktivitätsgrad innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Gut sei auch die Resonanz auf kirchenmusikalische Veranstaltungen. Hier gebe es die höchste Besucherquote in der ganzen Bundesrepublik.
Mit Blick auf die Zukunft warnte Abromeit vor blindem Aktionismus: "Es geht nicht darum, immer mehr zu machen, sondern als kluge Haushalter das zu nutzen, was wir haben." Die Zukunft der Ortsgemeinden ist noch bis Sonnabend Schwerpunkt der pommerschen Kirchenkreissynode. Zum Kirchenkreis gehören rund 150 Gemeinden mit knapp 85.000 Mitgliedern. (epd)