Bischöfin Springhart will die Vielfalt der Volkskirche stärken

Mit Aktionen wie „Spontan-Trauungen“ oder „Seelsorge to go“ will die badische evangelische Landesbischöfin Heike Springhart die Volkskirche zukunftssicher gestalten.

Heike Springhart, Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden
Heike Springhart, Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Badenepd-bild/Philipp von Ditfurth

Die Vielfalt einer Volkskirche unter einen Hut zu bekommen, betrachtet die badische evangelische Landesbischöfin Heike Springhart als die derzeit größte Herausforderung. Die Kirche sei wie eine Behörde strukturiert, sagte die Landesbischöfin im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Wir haben eine sehr komplexe demokratische Struktur und viele Gremien, gleichzeitig haben wir auch viele Herausforderungen, die unternehmerisches Denken fordern.“

„Daher müssen wir zu ‘Entrepreneuren des Glaubens’ werden“, betonte die Theologin. Das bedeute, die Kirchenmitglieder müssten auch Ungewöhnliches denken und eine Vision haben. Positiv sei, dass die Kreativität, der Erfindungsreichtum und die Lust, etwas auszuprobieren wachse. Beispiele dafür seien Aktionen wie „Spontan-Trauungen“ oder „Seelsorge to go“.

Bischöfin: Bedürfnisse der Menschen wahrnehmen

Mit solchen Aktionen zeige die Landeskirche Offenheit und nehme die Bedürfnisse der Menschen wahr. Kirche werde sich aber nicht dahin entwickeln, dass es jetzt nur noch „to go“ gebe, so Springhart. Aber es brauche immer das Nebeneinander von Tradition und neuartigen Aktionen.

Zu den Veränderungen in der Landeskirche gehört ein Rückgang der Kirchenmitglieder und damit einhergehend auch weniger Einnahmen. Zudem schieden in diesem Jahr drei von sechs badischen Oberkirchenräten aus dem Amt, weil ihr Amtszeit ende oder sie in den Ruhestand gingen. Kürzungen oder das Zusammenlegen von Referaten sei aber nicht geplant, sagte die Bischöfin weiter.